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Rezension zu "Die Götter müssen sterben" | Nora Bendzko


Titel: Die Götter müssen sterben

Autorin: Nora Bendzko

Verlag: Knaur

Preis: 14,99€

 

Klappentext:

 

Die Zeit der Unterdrückung ist vorbei!
Troja wird fallen, und die Amazonen werden sich endlich an den Helden rächen, die ihresgleichen töteten. So besagt es eine Prophezeiung von Artemis, der Göttin der Jagd, Herrin des Mondes und Hüterin der Frauen. Wenn die prunkvolle Stadt in Schutt und Asche liegt, sollen die Amazonen die Welt beherrschen.
Doch Artemis segnet ausgerechnet Areto mit ihren Kräften, die keine Kriegerin ist und auch sonst kein hohes Ansehen genießt. Wie kann eine wie sie der Macht einer Göttin würdig sein und ihre Schwestern in eine neue Welt führen?
Während Areto lernen muss, mit ihrem Schicksal umzugehen, spaltet ihre Erwählung die Amazonen in zwei Lager – ein Konflikt, der ihrem Volk im Trojanischen Krieg den Untergang bringen könnte. Denn der wahre Feind lässt sich nur mit vereinten Kräften töten. Um das Leid der Amazonen zu enden und sie zur Macht zur führen, müssen nicht nur Helden sterben, sondern auch Götter.

 

Meine Meinung:

 

„Die Götter müssen sterben“ hat mich in die blutrünstige und faszinierende Welt der Amazonen entführt und mir deren Lebensweise und Kultur um einiges nähergebracht. Man konnte merken, wie viel Mühe sich die Autorin bei der Recherche gegeben hat, um die Amazonen so realitätsnah wie möglich auf Papier zu bringen, was sicher keine leichte Aufgabe war, da es über diese viele verschiedene Überlieferungen gibt. Nora Bendzko hat hier außerdem einige LGBTQ+ Elemente in das Buch mit eingebaut und Probleme durch diese thematisiert, die sich trotz der damaligen Weltanschauungen wie selbstverständlich in die Welt eingefügt haben. Besonders die Rollen der Vielseligen (= nichtbinäre Personen) und der Männer im Amazonenvolk, die es ja historisch gesehen eher nicht in dieser Form gab, waren in meinen Augen sehr gut in die Handlung mit eingebaut. Auch andere wichtige Themen wie Depressionen wurden hier angesprochen, was mir die betroffene Protagonistin nochmal um einiges näher gebracht hat, sodass ich mich gut in sie hineinversetzen und ihre Entscheidungen besser nachvollziehen konnte. Die Handlung wird hier aus den Sichten mehrerer Charaktere erzählt, sodass man die Geschichte und das Leben der Amazonen aus vielen verschiedenen Perspektiven miterleben konnte. Neben diesen „Hauptpersonen“ gab es noch viele weitere wichtige Charaktere, deren Hintergründe auch kurz angesprochen wurden, was zwar einerseits sehr interessant war, mir aber manchmal etwas zu viel erschien. Was ich persönlich etwas schade fand, war, dass der trojanische Krieg zwar zeitgleich zur gesamten Handlung stattfand, aber erst gegen Ende des Buches eine große, aktive Rolle eingenommen hat. Der Fokus liegt hier nämlich auf den Beziehungen der Amazonen untereinander und den Hindernissen, die sie als Volk überwinden müssen. Leider finde ich, dass die Handlung in der Mitte des Buches etwas den roten Faden verloren hat und ein wenig langatmig wurde, weshalb mir die Thematisierung des trojanischen Krieges am Ende auch zu knapp vorkam. Das Buch hatte allerdings auch einige interessante Wendungen, die mich ziemlich überraschend getroffen haben und die Handlung nochmal um einiges spannender gemacht haben. Auch der Schreibstil der Autorin war in meinen Augen wirklich gut und hat gut zu der Handlungszeit des Buches gepasst.

 

Auch wenn ich leider ein paar Kritikpunkte habe, fand ich das Buch trotzdem gut und würde es jedem Liebhaber der griechischen Mythologie weiterempfehlen, besonders denjenigen, die mehr über die sagenumwobenen Amazonen erfahren wollen.

 

Bewertung: 4/5🌟

 

 

Ihr findet die Rezension in kürzerer Form natürlich auch bald auf meinem Bookstagram Account.

 

Kurze Anmerkung: das Buch ist stellenweise schon etwas blutrünstig und daher vielleicht nicht für alle/jüngere Leser geeignet.

 

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